Gartenmelde

  • Atrip lex hortensis – Gänsefußgewächse > Aussaat ab Februar/März bis August
  • ideal als Folgesaaten
  • erste Ernte nach 3-5 Wochen
  • Ertrag: o,5-1,5 kg/m2
  • Fremdbefruchtung,Wind
  • Samen (in den Valven) 2-3 Jahre keimfähig

Die Gartenmelde ist eine alte europäische Spinat­ pflanze. Bis in die Renaissance war sie die Spinat­ pflanze der Flausgärten. Dann hielt der „echte“ Spinat Einzug in die Gärten. Die Gartenmelde wächst rasch, hat ein feineres Blatt als der Spinat und einen milden Geschmack. Die jungen Blätter können auch roh gegessen werden. Durch ihre Schnellwüchsigkeit erhält man rasch große Blatt­ massen. Im Hausgarten unkompliziertzu kultivie­ ren, ist sie trotzdem auf unseren Märkten kaum zu finden, da die Blätter rasch welken. Die attrak­ tiven rotblättrigen Sorten finden sich häufig in osteuropäischen Ländern. Die Gartenmelde sät sich sehr leicht selbst aus, wo zu viele Pflanzen aufge­hen, lassen sie sich leicht (solange sie noch klein sind) mit einer Pendelhacke (als Gründüngung) einarbeiten.

Anbau

Die Gartenmelde gedeiht auf allen Böden. Die Pflanze ist einjährig und erreicht in der Blüte je nach Stand­ ort eine Höhe von 120-200 cm. Sie bildet zahlreiche Seitentriebe. Sie hat kein länger dauerndes Roset­ tenstadium, sondern streckt sieh gleich in die Höhe. Die Samen sind in sogenannte Valven eingehüllt und müssen für die Aussaat nicht „ausgepackt” werden. Die erste Aussaat erfolgt so früh wie möglich, sobald der Boden offen ist (März, in milden Regionen bereits im Februar), oder auch bereits im Herbst. Aussaat breit- würfig oder in Reihen, die Samen flach einarbeiten (1-2 cm). Optimaler Pflanzabstand ca. 3 5 x 1 5 cm. Wer den ganzen Sommer über frische Blätter ernten will, kann monatlich bis in den August nachsäen. Die Gar­tenmelde bevorzugt einen sonnigen Standort, verträgt aber auch Halbschatten. Sie kann auch am Beetrand zur Beschattung anderer Kulturen oder als Zwischen­frucht gesät werden.

Temperaturansprüche

Die Gartenmelde ist unserem Klima sehr gut angepasst, sie gedeiht auch gut in höheren Lagen (Mittelgebirge) und kühleren Regionen.

Düngung und Wasserbedarf

Die Gartenmelde ist ein Schwachzehrer. Gleichmäßige Bodenfeuchte verhindert ein vorzeitiges Blühen der Pflanzen.

Pflege

In jüngeren Beständen fördert ein regelmäßiges Hacken das zügige Wachstum.

Fruchtfolge und Mischkultur

Die Gartenmelde eignet sich gut als Zwischenfrucht. Nicht vor anderen Gänsefußgewächsen anbauen.

Pflanzengesundheit

Krankheiten und Schädlinge treten so gut wie nie auf. Grundsätzlich können sich aber die gleichen Krank­heiten wie beim Spinat zeigen. Bei ungünstigen Wetterlagen können vermehrt Blattläuse in Erschei­nung treten. Und: Auch Schnecken lieben Gartenmelde.

Ernte und Lagerung

Geerntet wird ab einer Pflanzenhöhe von 20-30 cm durch Totalschnitt. Bei größeren Pflanzen einzelne jüngere Blätter abzupfen. Die Blätter lassen sich wie Spinat einfrieren.

Gartenmelde als Balkongemüse

Die Gartenmelde kann als Gemüse auch in Töpfen kultiviert werden. Am besten in länglichen Gefäßen reihenweise aussäen.

Sorten

Die grünen Formen (var. hortensis) haben meist flei­ schigere Blätter. Geschmacklich besonders gut ist die Sorte .Großer von Hutwitsch‘. Seit vielen Generationen wurde die .Berndorfer Grüne Melde‘ weitervermehrt, die auch als „Moidenspinat“ und „Kaiserspinat“ bezeichnet wird.

Die roten Formen (var. rubra) sind in der Küche interessant, da sie zum Färben von Speisen oder für bunte Blattsalat-Arrangements genutzt werden kön­nen. Im Nudelwasser mitgekocht (frisch oder getrock­ net) nehmen die Nudeln ihre Farbe und einen leicht süßlichen Geschmack an. Als Empfehlung bei den vio­ letten kann man die Sorte ,Opera‘ nennen, die sowohl von der Blattmasse her als auch geschmacklich sehr gut abschnitt. Die Gelbe Gartenmelde (var. lutea) hat große, gelblich-grüne Blätter und gelbe Samenstände.