Petersilie

Petersilie

Beide

  • Petroselinum crisp um – Doldenblütler > Saatgut 2-3 Jahre keimfähig

Blattpetersilie

  • Aussaat März bis Anfang Juli
  • Ernte ab ca. 7-8 Wochen nach der Aussaat bis Spätherbst und Frühjahr
  • Fruchtfolge beachten
  • Saatgut 2-3 Jahre keimfähig

Wurzelpetersilie

  • Aussaat März bis Ende Mai
  • Ernte August bis November (Oktober) bzw. auch noch im Spätwinter
  • Fruchtfolge beachten
  • mäßig und nur mit reifem Kompost versorgen
  • Ertrag: 1,5-3 kg/m2

Blattpetersilie zählt gemeinsam mit Schnittlauch zur Standard-Kulturpflanzenausstattung der Hausgärten. Wurzelpetersilie ist zu Unrecht weni­ger verbreitet, denn das geschmacksintensive Wurzelgemüse lässt sich im Hausgarten leicht kultivieren (zumindest von allen, denen auch der Karottenanbau gut gelingt) und bringt dann im Herbst und Winter feinen Petersilgeschmack in die Küche. Wird sie Jahr für Jahr an der gleichen Stelle angebaut, ist sie anfällig für Krankheiten und wächst nur kümmerlich.

Anbau

Wurzel- und Blattpetersilie unterscheiden sich in der Kulturführung, haben aber auch einige Gemeinsamkei­ten. Sie gedeihen auf tiefgründigen Böden mit gutem Wasserhaltevermögen besonders gut und reagieren sehr empfindlich, wenn sie in Folgejahren auf dem gleichen Beet kultiviert werden (siehe Fruchtfolge). Nur auf Beete mit geringem Unkrautdruck säen. In Regi­onen mit unzureichenden Niederschlägen im Winter bewährt es sich, Petersilie bereits im Spätherbst aus­zusäen, dann können die Samen im Frühling zügig loskeimen. Die Samen benötigen bis zu 3 Wochen, bis sie keimen, und brauchen in dieser Zeit eine gute und gleichmäßige Wasserversorgung. Bewährt hat sich eine dünne Auflage (2 cm) feinen, reifen Komposts. Aussaat im Frühling so früh wie möglich. Wurzelpetersilie: bis Ende Mai, Reihenabstände 30 cm. Blattpetersilie bis Anfang Juli. Reihenabstand je nach Sorte 30-40 cm. Auch eine Jungpflanzenanzucht ist möglich.

Jungpflanzenanzucht Blattpetersilie

Aussaat ab Mitte Januar für eine Pflanzung im April. Die Pflanzen können dann ab Mai/Juni beerntet wer­den. Aussaat in Aussaatschalen (büschelweise pikieren) oder direkt in Töpfe. Petersilie keimt ab 0 °C, jedoch bei höheren Temperaturen zügiger, optimal sind 25- 28 °C. Nach der Keimung bei kühler Raumtemperatur (14-16 °C) weiterkultivieren. Die Pflanzen vor dem Setzen abhärten.

Temperaturansprüche

Gedeihen in kühleren Regionen (z.B. Mittelgebirgslagen) mit ausreichenden Niederschlä­gen besonders gut und sind dem gemäßigtem Klima gut angepasst.

Düngung und Wasserbedarf

Blattpetersilie ist ein Schwachzehrer und benötigt keine eigene Düngung. Regelmäßige Bodenlocke­rung regt die Nährstoffmobilisierung an. Blattpetersilie wird im Hausgarten meist laufend geerntet; werden Pflanzen auf einmal zurückgeschnitten, fördern eine Bewässerung und Bodenlockerung einen neuerlichen Austrieb. Für Wurzel­petersilie ist eine gute Nährstoffversorgung (reifer Kompost) Ertragserhöhend. Keinesfalls frischen Mist geben, er zieht Schädlinge magisch an. Böden die sehr stark gedüngt sind, haben eine hohe Salzkonzentration. Für Wurzel­petersilie ist diese Salzkonzentration aber Gift – sie verätzt die Wurzeln und die Pflanze kann sich nicht gut entwickeln. Gewissheit schafft eine Bodenanalyse. In kleinen Gärten, in denen keine ausreichenden Aus­weichmöglichkeiten gegeben sind, hat es sich bewährt, Ackererde in das Gartenbeet einzuarbeiten und so die Gartenerde abzumagern. Wenn der Boden bei der Aussaat keine Winterfeuchtigkeit mehr gespeichert hat (was in Jahren mit gerin­gen Winterniederschlägen der Fall sein kann), muss die Aussaat bis zur Keimung durch Gießen feucht gehal­ten werden. Nur sehr vorsichtig und mit einem feinen Strahl gießen! Karotten haben zwar einen durch­schnittlichen Wasserbedarf, gedeihen aber in Sommern mit regelmäßigen Niederschlägen besonders gut. Bei Trockenperioden von mehreren Wochen jedenfalls bewässern.

Fruchtfolge und Mischkultur

Petersilie ist sehr fruchtfolgeempfindlich, wie alle Dol­denblütler darf sie nur alle 5 Jahre auf dem gleichen Beet angebaut werden. In der Zwischenzeit auch keine anderen Doldenblütler auf dem Beet anbauen, sonst treten vor allem Probleme mit Nematoden (Fadenwürmern) oder Pilzkrankheiten auf. Petersilie eignet sich als Mischkulturpartner von Paradeisern.

Pflanzengesundheit

Die glatte Petersilie gilt als krankheitsanfälliger als gekrauste Formen. Aufhellungen der Blätter können verschiedene Ursachen haben: ein Nematodenscha­den, ein Mangel an Spurenelementen (Magnesium- und Molybdänmangel) oder auch ein Befall von der Karottenfliege kann dafür verantwortlich sein. Die Karottenfliege bringt zwei Genera­tionen hervor, die erste tritt in der Regel ab Mitte Mai auf. Starker Befall im Jugendstadium kann die Wurzelpettersilie absterben lassen. Die zweite Generation schlüpft ab Mitte August. Diese Generation ist die gefährlichere. Sie kann die Wurzelpetersilie im Winterlager weiter schädigen. Die Eier werden oberflächlich auf dem Boden abgelegt, wo sich die Maden entwickeln und in die Wurzelpetersilie einfressen, die Fraßgänge mit Kot füllen, die sich dann rostbraun verfärben („Eisenmadigkeit“). Vorbeugung: Kulturschutznetze verwenden, windige Lagen wählen (diese werden von den Fliegen meist gemieden), eine gute Fruchtfolge. Heißes und trockenes Wetter hemmt die Entwicklung der Junglarven.

Rotverfärbungen der Blätter deu­ten auf eine andauernd zu hohe Bodenfeuchtigkeit hin. Wenn ab Juni das Laub beginnt, sich rot zu verfärben, ist dies ein Zeichen für einen Nematodenbefall.

An Petersilie kann die Septoria-Blattfleeken- krankheit (Erreger Scptoria pctrosdini) auftreten (Juni – August). Auf den Blättern bilden sich grau-braune Flecken, auf denen pünktchenartig die schwarzen Sporenbehälter des Pilzes sitzen. Blattteile oder ganze Blätter sterben ab. Häufiger kommt diese Krankheit an Sellerie vor; da es sich hier aber um einen anderen Erreger handelt, kann Sellerie Petersilie nicht anste­cken. Vorkommen kann im Spätsommer/Herbst auch der Falsche Mehltau.

Ernte und Lagerung

Blattpetersilie wird am besten frisch geerntet und ver­arbeitet. Meist ist ein 2- bis 3-maliger Rückschnitt der ganzen Pflanze möglich. Wurzelpetersilie erst ernten, wenn sich die Blattspitzen gelb oder rot verfärben. Ein guter Zeitpunkt zur Einlagerung ist kurz vor der Vollreife, überreife Wurzelpetersilien bilden feine Haarwurzeln aus und/oder neigen zum Aufplatzen. Man kann Wurzelpetersilie auch am Feld lassen und sie mit einem dicken, zweilagigen Vlies abdecken.

Petersilie als Balkongemüse

Blattpetersilie kann leicht im Topf kultiviert werden. Wurzelpetersilie kann in ausreichend tiefen Gefäßen (30- 40 cm) angebaut werden.

Sorten

Blattpetersilie – glatt

Glattblättrige Sorten sind besonders ertragreich, wie etwa ,Einfache Schnitt‘, ,Glatte‘ oder ,Gigante d’ltalia‘. ,Laura’ ist eine neue Sorte aus biologisch-dynamischer Züchtung, kräftig wachsend, gut für Überwinterung; ,0gulin‘ aus Kroatien hat ein feines Blatt.

Blattpetersilie – gekraust

Sie wird oft auch „Französische Petersilie“ genannt, weil in Frankreich diese Sorten sehr beliebt sind. Sie schmecken weniger intensiv, z.B. ,Gärtnerstolz’, ,Grüne Perle‘, .Mooskrause‘.

Wurzelpetersilie

Die Blätter der Wurzelpetersilie können wie Blattpeter­silie genutzt werden. Wer allerdings schöne Wurzeln ernten will, darf sie nur sparsam beernten. Besonders glatte Wurzeln bildet die Sorte ,Halblange‘ aus, eine lange Sorte ist die ,Lange Oberlaaer‘.