Rukola/Salatrauke/Ölrauke

Rukola/Salatrauke/Ölrauke

  • Eruca sativa- Kreuzblütler
  • Aussaat im Freiland Mai bis September
  • erste Ernte nach 4-6 Wochen
  • pikantes und einfach zu kultivierendes Blattgemüse
  • Samen mindestens 6 Jahre keimfähig

Als aromatisch-pikante Salatpflanze, als Pizza­ belag oder kombiniert mit Olivenöl, Salz und Parmesan als erfrischende Vorspeise: Dieses Kraut, bis vor wenigen Jahren in Mitteleuropa beinahe unbekannt, ist heute in den Regalen der Super­märkte zu finden, sein Geschmack auch weniger experimentierfreudigen Gaumen bekannt. Ein verwandtes Kraut ist die Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) mit intensiverem Geschmack.

Anbau

Aussaat im Freiland von Mai bis September, im April mit Vliesabdeckung, Reihenabstand 15-20 cm, Saattiefe 1-1,5 cm. Im Gewächshaus ab März. Das Saatbett gut lockern und Unkräuter entfernen.

Jungpflanzenanzucht

Auch eine Aussaat in Töpfen ist möglich, dann später auf 20 x 20 cm auspflanzen.

Temperaturansprüche

Rukola stammt aus dem Mittelmeerraum, erstellt keine hohen Ansprüche an die Temperatur, wächst aber in warmen Gegenden üppiger.

Düngung und Wasserbedarf

Rukola braucht keine eigene Düngung, allerdings eine gute Wasserversorgung, sonst werden die Blätter unangenehm scharf und die Pflanzen gehen rasch in Blüte.

Pflege

Den Boden locker halten, darüber hinaus ist auf unkrautarmen Böden keine spezielle Pflege nötig.

Fruchtfolge und Mischkultur

Wer immer wieder nur einen schmalen Streifen Rukola sät, muss keine besondere Fruchtfolge einhalten. Wer Rukola beetweise kultiviert, sollte auf eine ausreichen­de Anbaupause (4 Jahre) zu sich selbst und anderen Kreuzblütlern achten.

Pflanzengesundheit

Im Freiland ist Rukola in der Regel eine gesunde und robuste Kulturpflanze. Im Gewächshaus kann es zu einem Befall mit Falschem Mehltau [Peronospora parasitica) kommen. Vorbeugend das Gewächshaus gut lüften und weite Reihenabstände wählen. Erdflöhe können im Sommer und Herbst große Pro­bleme verursachen -> Kopfkohl. Nachbarkulturen aus der Familie der Kreuzblütler meiden.

Ernte und Lagerung

Rukola ist nach 4-6 Wochen schnittreif, wenn die Blät­ter 10-15 cm lang sind; meist sind mehrere Schnitte (bis zu 3) möglich. Nach der Rosettenbildung geht Rukola rasch in Blüte und bildet schnell Samen. Die Samen lassen sich für die nächstjährige Aussaat ein­fach ernten: die trockenen, braunen Samenträger abschneiden, nachtrocknen lassen und ausdreschen. Rukola sät sich auch leicht selbst aus.
Die Blätter werden am besten frisch zubereitet, man kann sie aber auch in einem Glas einwässern. Die Wilde Rauke ist deutlich haltbarer.

Rukola als Balkongemüse

Rukola ist ein ideales Balkongemüse und lässt sich im Topfsehr leicht anbauen. Wer laufend frischen Rukola ernten will, sät ab April alle 3 Wochen.

Sorten

Verwandt mit Rukola ist die Wilde Rauke (Diplotaxis tcnuifolio), auch Schmalblättriger Doppelsame genannt und im Handel oft als Rucola sdvatica bezeichnet. Die­se ist mehrjährig, hat einen rosettenförmigen Wuchs, wächst langsamer als Rukola und bildet schmälere Blätter aus. Sie kann 2-mal geschnitten werden. Der Geschmack ist intensiver als jener der Salatrauke und hat ihr den Namen „Schweinsbratenkraut" eingebracht. Die Blüten der Wilden Rauke sind kräftig gelb gefärbt. Die Salatrauke kann sich nicht mit der Wilden Rauke kreuzen. Bei Rukola selbst werden einzelne Herkünfte, die sich nach Blattfarbe, Größe des Blattes, Wüchsigkeit und dem Gehalt an jenen ätherischen Ölen, die der Pflanze ihren würzigen Geschmack geben, unterscheiden. Rukola beetweise kultiviert, sollte auf eine ausreichen­de Anbaupause (4 Jahre) zu sich selbst und anderen Kreuzblütlern achten.