Mangold/Krautstiel

Mangold/Krautstiel

  • Beta vulgaris var. cicla - Gänsefußgewächse
  • Direktsaat im ungeheizten Gewächshaus: März
  • Direktsaat im Garten: Mitte April bis Mitte Juli
  • Direktsaat für Überwinterung: Mitte August bis Mitte September
  • Ernte laufend ab 8 Wochen nach der Aussaat
  • unkomplizierte Kulturart
  • regelmäßige Ernten über das ganze Jahr
  • Ertrag: 1,5-3 kg/m2
  • Fremdbefruchtung,Wind
  • Samen 6 und mehr Jahre keimfähig

Mangold zählt in Italien und am ganzen Balkan zu den geläufigen Gemüsekulturen. Und das nicht zu Unrecht: Die Pflanzen sind sehr einfach zu kultivieren, bilden rasch viele Blätter und können dann laufend bis zum Wintereinbruch beerntet werden. Viele der bei uns bekannten Mangold­ sorten sind in der Schweiz entstanden; im Engli­schen wird Blattmangold gar als „Swiss Chard" bezeichnet Auch im Topf gedeiht Mangold gut. Unterschieden werden Formen, die einen breiten Stiel ausbilden („Stielmangold"), und sehmalstielige Sorten, bei denen in erster Linie die Blätter genutzt werden („Blattmangold" oder „Schnitt­mangold").

Anbau

Direktsaat im Freiland ab Mitte April, ab Anfang April mit Vliesauflage. Ein Kältereiz fördert die Schosser­bildung, dann blühen die Pflanzen noch im selben Jahr und bilden keine Blätter. 8-10 Wochen nach der Pflan­zung können die Pflanzen erstmals beerntet werden.

Stielmangold: Der Anbau entspricht dem der Roten Rübe, allerdings legt Mangold nicht so großen Wert auf eine tiefgründige Bodenlockerung. Mangold kann vorgezogen oder direkt gesät werden und eignet sich auch für den Anbau im Gewächshaus. Jungpflanzen werden ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt. Empfohlener Abstand: in der Reihe 30-40 cm, zwischen den Reihen 30 cm. ln wintermilden Regionen können alle Sorten im Freien belassen werden. Wer ein Gewächshaus zur Verfügung hat, kann die Pflanzen im Spätherbst auch verpflanzen und so die Erntesaison bis weit in den Winter hinein verlängern. Die roten, orangen, rosa und gelben Sorten sind nicht so winterhart wie die grün- und weißstieligen Sorten. Letztere überstehen auch einige Minusgrade.

Blattmangold: Blattmangold wird am besten in Reihen von 20-30 cm Abstand (ab April) gesät. Da er weniger empfindlich gegenüber niedrigen Tempera­turen ist, kann er früher als Stielmangold im Freiland gesät werden. Die Ernte beginnt in der Regel 8 Wochen nach der Aussaat - meist im Juni - und setzt sich bis zum nächsten Frühjahr fort; wird er nicht zu tief geschnitten, kann er mehrmals beerntet werden. Die Pflanzen überdauern den Winter unter der Schnee­ decke und bis ins Frühjahr. Im Frühherbst gepflanzter Mangold (Mitte August bis Mitte September) kann im Freiland oder unter einem Niedrigtunnel überwintern.

Jungpflanzenanzucht

Sowohl Blatt- als auch Stielmangold kann vorgezogen werden. Das Setzen von Jungpflanzen ergibt gleich­mäßigere Bestände. Eine Vorkultur bewährt sich als Verfrühung für die ers­ten Sätze. Für spätere Aussaattermine ist die Direktsaat oder auch die Anzucht von Jungpflanzen im Freiland­beet weniger arbeitsintensiv. Die optimale Keimtem­peratur ist 20 °C. Nach dem Keimen kühler stellen (ca. 15 °C). Die Pflanzen vor dem Setzen abhärten (untertags ins Freie stellen).

Temperaturansprüche

Mangold ist unseren Witterungsbedingungen sehr gut angepasst, allerdings sind die Jungpflanzen frostemp­findlich. Weißstielige Sorten sind weniger kälteemp­findlich. Schnittmangoldsorten sind gegenüber Frösten am tolerantesten.

Düngung und Wasserbedarf

Mangold ist Mittelzehrer. Entweder nach einer Stallmistgabe als zweite Kulturpflanze (in 2. Tracht) anbauen oder mit etwas reifem Kompost versorgen - keinesfalls mit frischem Stallmist, dies fördert ver­schiedene Krankheiten. Pflanzenjauchen nach dem Schnitt fördern den Neuaustrieb. In trockenen Phasen bewässern.

Pflege

Regelmäßig hacken (-» Pflanzengesundheit), später mulchen.

Fruchtfolge und Mischkultur

Mangold soll erst wieder nach 3-4 Jahren auf der­ selben Fläche bzw. nach anderen Gänsefußgewächsen (Spinat, Rote Rübe oder Zuckerrüben) angebaut werden. Gute Vorfrüchte sind Hackfrüchte, Kohlarten oder Gur­ken, Sellerie und Porree. Als Mischkulturpartner eignen sich verschiedene Hülsenfrüchte (Buschbohnen, Erb­sen, Puffbohnen). Ungünstig ist die Nachbarschaft mit Paradeisern und anderen Gänsefußgewächsen.

Pflanzengesundheit

Ein häufiges Problem ist der Befall mit Blattläusen, die gerne in der ersten Zeit nach dem Setzen der Jung­pflanzen auftreten. Empfehlenswert ist es dann, die äußeren Blätter abzuernten und den Bestand mehrmals gründlich zu hacken, um das Wurzelwachstum anzu­regen. Sonst -> siehe Rote Rübe und Spinat.

Ernte und Lagerung

Blattmangold wird geerntet wie Spinat, am zartesten sind die jungen, 10-15 cm langen Blätter. Auch beim Stielmangold schmecken die noch kleinen Blätter am besten, er kann aber auch größer geerntet werden. Stielmangold und Blattmangold lassen sich beide auch blanchieren und tiefgefrieren. Nach der Ernte ist Mangold nur kurze Zeit haltbar. Er wird am besten frisch gegessen. Sowohl Blatt- als auch Stielmangold nur blattweise beernten, um die Pflanzen über eine ganze Saison hin nutzen zu können.

Mangold als Balkongemüse

Mangold lässt sich einfach in Töpfen kultivieren. Wer keinen eigenen, reifen Kompost hat, arbeitet biolo­gischen Dünger wie Wurmkompost oder Biofert ein. Zusatzdüngung im Laufe des Sommers.

Sorten

Stielmangold - weißstielig

Gute, ertragreiche Sorten für den Anbau im Freiland und im Gewächshaus, mit bis zu 10 cm breiten Rip­pen und relativ schossfest, sind ,Walliser', ,Genfer' und ,Brilliant'. Ebenso der noch breitere ,Glatter Silber', der an sandige Böden besonders gut angepasst ist. Weißstielige Sorten haben den mildesten Geschmack.

Stielmangold - bunte Stiele

Die Sorten behalten nach dem Kochen gut die Farbe. Bunt gemischt wachsen die Sorten ,Bright Lights’ und ,Five Colours', die einzelnen Pflanzen haben weiße, gel­be, orange, rote oder violette Stiele. ,Golden' besitzt leuchtend gelbe Stiele, und ,Roter Vulkan' und ,Feurio' haben rubinrote Stiele. Alle können auch als Baby-Leaf angebaut werden. Die roten Sorten sind am wenigsten frosthart.

Blattmangold

Dünne Blattrippen und feine, hellgrüne Blätter haben ,Lucullus' und ,Hunsrücker Schnitt'. Die Sorte ,Grüner Schnitt' hat ein mittelgrünes Blatt. Alle sind sehr win­terfest, schmecken mild und können wie Spinat ver­wendet werden.


Rukola/Salatrauke/Ölrauke

Rukola/Salatrauke/Ölrauke

  • Eruca sativa- Kreuzblütler
  • Aussaat im Freiland Mai bis September
  • erste Ernte nach 4-6 Wochen
  • pikantes und einfach zu kultivierendes Blattgemüse
  • Samen mindestens 6 Jahre keimfähig

Als aromatisch-pikante Salatpflanze, als Pizza­ belag oder kombiniert mit Olivenöl, Salz und Parmesan als erfrischende Vorspeise: Dieses Kraut, bis vor wenigen Jahren in Mitteleuropa beinahe unbekannt, ist heute in den Regalen der Super­märkte zu finden, sein Geschmack auch weniger experimentierfreudigen Gaumen bekannt. Ein verwandtes Kraut ist die Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) mit intensiverem Geschmack.

Anbau

Aussaat im Freiland von Mai bis September, im April mit Vliesabdeckung, Reihenabstand 15-20 cm, Saattiefe 1-1,5 cm. Im Gewächshaus ab März. Das Saatbett gut lockern und Unkräuter entfernen.

Jungpflanzenanzucht

Auch eine Aussaat in Töpfen ist möglich, dann später auf 20 x 20 cm auspflanzen.

Temperaturansprüche

Rukola stammt aus dem Mittelmeerraum, erstellt keine hohen Ansprüche an die Temperatur, wächst aber in warmen Gegenden üppiger.

Düngung und Wasserbedarf

Rukola braucht keine eigene Düngung, allerdings eine gute Wasserversorgung, sonst werden die Blätter unangenehm scharf und die Pflanzen gehen rasch in Blüte.

Pflege

Den Boden locker halten, darüber hinaus ist auf unkrautarmen Böden keine spezielle Pflege nötig.

Fruchtfolge und Mischkultur

Wer immer wieder nur einen schmalen Streifen Rukola sät, muss keine besondere Fruchtfolge einhalten. Wer Rukola beetweise kultiviert, sollte auf eine ausreichen­de Anbaupause (4 Jahre) zu sich selbst und anderen Kreuzblütlern achten.

Pflanzengesundheit

Im Freiland ist Rukola in der Regel eine gesunde und robuste Kulturpflanze. Im Gewächshaus kann es zu einem Befall mit Falschem Mehltau [Peronospora parasitica) kommen. Vorbeugend das Gewächshaus gut lüften und weite Reihenabstände wählen. Erdflöhe können im Sommer und Herbst große Pro­bleme verursachen -> Kopfkohl. Nachbarkulturen aus der Familie der Kreuzblütler meiden.

Ernte und Lagerung

Rukola ist nach 4-6 Wochen schnittreif, wenn die Blät­ter 10-15 cm lang sind; meist sind mehrere Schnitte (bis zu 3) möglich. Nach der Rosettenbildung geht Rukola rasch in Blüte und bildet schnell Samen. Die Samen lassen sich für die nächstjährige Aussaat ein­fach ernten: die trockenen, braunen Samenträger abschneiden, nachtrocknen lassen und ausdreschen. Rukola sät sich auch leicht selbst aus.
Die Blätter werden am besten frisch zubereitet, man kann sie aber auch in einem Glas einwässern. Die Wilde Rauke ist deutlich haltbarer.

Rukola als Balkongemüse

Rukola ist ein ideales Balkongemüse und lässt sich im Topfsehr leicht anbauen. Wer laufend frischen Rukola ernten will, sät ab April alle 3 Wochen.

Sorten

Verwandt mit Rukola ist die Wilde Rauke (Diplotaxis tcnuifolio), auch Schmalblättriger Doppelsame genannt und im Handel oft als Rucola sdvatica bezeichnet. Die­se ist mehrjährig, hat einen rosettenförmigen Wuchs, wächst langsamer als Rukola und bildet schmälere Blätter aus. Sie kann 2-mal geschnitten werden. Der Geschmack ist intensiver als jener der Salatrauke und hat ihr den Namen „Schweinsbratenkraut" eingebracht. Die Blüten der Wilden Rauke sind kräftig gelb gefärbt. Die Salatrauke kann sich nicht mit der Wilden Rauke kreuzen. Bei Rukola selbst werden einzelne Herkünfte, die sich nach Blattfarbe, Größe des Blattes, Wüchsigkeit und dem Gehalt an jenen ätherischen Ölen, die der Pflanze ihren würzigen Geschmack geben, unterscheiden. Rukola beetweise kultiviert, sollte auf eine ausreichen­de Anbaupause (4 Jahre) zu sich selbst und anderen Kreuzblütlern achten.

 


Ampfer

Ampfer

  • Rumex sp.- Knöterichgewächse
  • mehrjährige Gemüsepflanze
  • Direktsaat März bis Juni oder August > Ernte im zeitigen Frühjahr oder bei
  • Rückschnitt über die ganze Gartensaison > einfach zu kultivierendes Blattgemüse
  • Ertrag: 0,5 und 2,5 kg/m2
  • Fremdbefruchtung
  • Samen 2-3 Jahre keimfähig

Ampfer zählen zum ersten frischen Blattgrün im Garten. Auch wenn Ampfer im Vergleich zu Gar­tenspinat weniger ertragreich ist - die fein säuerlichen Blätter sind ein belebendes Frühlings­ gemüse, und Ampferblätter treten in einem er­ staunlich großen Formen- und Farbenspiel in Erscheinung. Alle Ampferarten sind mehrjährig und können meist bereits ab Anfang April, einige Arten bis in den Herbst hineinbeerntet werden. Alle Arten sind im Garten unkompliziert zu kulti­vieren.

Anbau

Aussaat in Reihen oder als Horstsaat von März bis Juni. Alle Arten sind mehrjährig und können im Frühling oder Herbst auch vegetativ vermehrt werden.

Jungpflanzenanzucht

Die Vorkultur von Ampfer ist möglich. Ampferarten sind Lichtkeimer, daher nur schwach mit Erde bedecken.

Auspflanzen

Die kleinwüchsigen Arten Schildampfer, Blutampfer, Gartensauerampfer und Zwergsauerampfer werden auf 25 x 15-30 cm gesetzt; alle anderen Arten in einem Reihenabstand von 30-40 cm aussäen oder pflanzen. Der Gemüseampfer breitet sich im Beet stark aus, hier sind die großen Reihenabstände besonders wichtig. Ampfer lässt sich auch sehr gut treiben. Dazu die Pflanzen ausgraben und in ein Mistbeet oder Früh­beet setzen.

Temperaturansprüche

Ampfer hat geringe Temperaturansprüche und gedeiht in kühleren Regionen und im Berggebiet sehr gut. Im Halbschatten bleiben die Blätter längerzart, allerdings ist im Schatten der Gehalt an Oxalsäure höher, und die Blätter schmecken saurer.

Düngung und Wasserbedarf

Die Nährstoffansprüche von Ampfer sind unterschied­lich. Schildampfer braucht im Gartenboden keine eigene Düngung. Der Rispen-Sauerampfer hat den höchs­ten Nährstoffbedarf (vergleichbar mit Spinat). Bei den Arten, die mehrmals beerntet werden können, fördert eine Gabe verdünnter Pflanzenjauche den Neuaustrieb. Alle Ampferarten bevorzugen feuchte Standorte und wollen bei ausbleibendem Regen regelmäßig gegossen werden.

Pflege

Wer auch später im Jahr frische Blätter ernten will, muss die Pflanzen 3- bis 4-mal im Jahr zurückschnei­den, die Herzblätter dabei stehen lassen. Durch ein Aus­ brechen der Blütentriebe wird der Blattertrag gefördert (nur beim Schildampfer zahlt sich dies nicht aus). Die Beete 2- bis 3-mal jährlich lockern. Die Pflanzen alle 4 Jahre teilen, versetzen und die übrigen Pflanzen z.B. verschenken.

Fruchtfolge und Mischkultur

Nach 3 Jahren auf einen neuen Standort umsetzen.

Pflanzengesundheit

Ampfer ist in der Regel eine gesunde Gartenpflanze. Eine Pilzkrankheit, die auftreten kann, ist die Blatt­ fleckenkrankheit (Cercospora sp.). Schadbild: rund­liche, grau-braune, später schwarz-braune Flecken. Behandlung: Da der Pilz samenbürtig ist, befalle­ ne Pflanzen entfernen und kein Saatgut gewinnen. Auch der Falsche Mehltau und Rostpilze können auftreten. Hier kann ein Standortwechsel Abhilfe schaffen. Als tierische Schädlinge sind der Ampfer-Blatt­käfer (Gastroidea viridula) und verschiedene Blattlaus­ arten zu nennen. Der Ampfer-Blattkäfer ist ein kleiner, goldgrüner Käfer, dessen Larven in kleinen Beständen mit ihrem Lochfraß massive Schäden anrichten kön­ nen. Die Käfer fliegen nur über kurze Strecken, so dass ein Befall sich nicht schnell ausdehnt, dafür kommt es auf kleinen Flächen rasch zu einer Massenvermeh­ rung. Behandlung: Käfer einsammeln, Neem-Präparate spritzen.

Ernte und Lagerung

Die Ernte beginnt, wenn die Pflanzen 4-5 Blätter haben, also 2-3 Monate nach einer Frühjahrsaussaat. In den vollen Ertrag kommen Ampferpflanzen nach 2-3 Jahren, dann hält der Ertrag für 3-4 Jahre an. Wichtig ist, dass die Blätter einzeln gepflückt und nicht mit einem Messer geschnitten werden (dabei werden auch die jungen Herzblätter und damit der Nachwuchs für die nächste Ernte mitgeschnitten). Die zarten Blät­ ter des Ampfers werden am besten frisch verwendet. Die kleinen und festen Blätter des Schildampfers sind am längsten haltbar.

Ampfer als Balkongemüse

Schildampfer und Gemüseampfer können auch gut in Gefäßen kultiviert werden. Bei den großblättrigen Ampferarten ist dies nicht empfehlenswert. Beim Gemüseampfer die Stiele ausbrechen, damit die Kraft in die Blätter geht.

Artenvielfalt

Es gibt einige verschiedene Arten, die sich in der Wuchsform des Blattes, im Geschmack und in der Ernteperiode unterscheiden. Viele Ampferarten sind alte Kulturpflanzen der Gärten oder Wildpflanzen, die bereits seit Jahrhunderten besammelt werden.
Der Römische Sauerampfer oder Schildampfer (/?. scutotus) schmeckt fein säuerlich, hat kleine, pfeilförmige Blätter und kann von April bis November beerntet werden. Der Garten-Sauerampfer (ft rugosus) ist die Kulturform des Sauerampfers, er schmeckt säu­erlich, wird bis zu 1 m hoch, blüht von Mai bis Juni und bevorzugt nährstoffreiche Böden. Der Gemüseampfer oder Ewige Spinat (ft patientia) ist die ertragreichste Ampferart und bildet große Blätter, die nicht säuerlich schmecken und nur im Frühjahr beerntet werden kön­nen. Bei mildem Klima ist auch im Winter eine Ernte möglich. Gemüseampfer wird bis zu 1,5 m hoch und blüht von Juli bis August. Der Rispen-Sauerampfer (ft thyrsiflorus) kommt in Österreich auch wild als Neophyt vor. Auch er schmeckt säuerlich und ist ohne Rückschnitt ganzjährig beerntbar. Der Rispen-Sauer­ ampfer erreicht eine Höhe von bis zu 1 m, allerdings sind die Blätter zarter als die Blätter des Gemüse­ ampfers. Er blüht von Juni bis Juli. Der gewöhnliche Sauerampfer (ft acetosa) kann als Wildgemüse beerntet oder im Garten wie Gemüseamp­ fer kultiviert werden. Der Blutampfer (ft sanguineus) hat wunderschöne, blutrot geaderte Blätter und schmeckt nicht sauer. Die jungen, rohen Blätter sind eine feine und attraktive Salatbeigabe.


Eiskraut/Kristallkraut

Eiskraut/Kristallkraut

  • Mesembryanthemum crystallinum - Eiskrautgewächse
  • wärmebedürftig
  • Aussaat Anfang April bis Mai
  • Blüte Mai bis Oktober
  • Ernte ab Ende Juni und je nach Beerntung bis zur Blüte bzw. bis in den Herbst > Fremdbefruchtung
  • Samen 4-5 Jahre keimfähig
  • Ertrag 0,2-0,4 kg/m2

Zugegeben: Das Eiskraut ist etwas für Freaks und kein Gemüse, das man in Selbstversorgergärten ständig zu Gesicht bekommt - zumal die Pflanze, anders, als ihr Name suggeriert, viel, viel Wärme braucht und sehr frostempfindlich ist. Doch die kristallähnlich ausse­ henden Saftzellen, die ihre Blätter und Stiele überzie­hen, verleihen der Pflanze eine bizarre Blattstruktur, und Eiskraut schmeckt salzig-säuerlich, knackig und erfrischend. Die Pflanzen werden 20-25 cm hoch, die dickfleischigen Blätter des Eiskrauts können 8-14 cm groß werden. Am besten schmeckt Eiskraut fein geschnitten mit anderen Blattsalaten, zum Dippen oder zu Räucherfisch. Ein Anbau im Freiland ist im Weinbauklima möglich, sonst nur im Gewächshaus oder im Topf, jedenfalls in der vollen Sonne. Eiskraut wird ab Anfang April vorgezogen: dazu die Aussaaterde mit etwas Sand mischen, flach aussäen und warm stellen. Die Jungpflanzen sparsam gießen und nicht überstän­ dig werden lassen. Sonst -> Neuseeländerspinat. Die Pflanzen können ab Mitte Mai, in kühleren Regionen ab Ende Mai ausgepflanzt werden. Reihenab­stand 30 cm, in der Reihe 20 cm. Eine Vliesabdeckung in den ersten Wochen fördert das Wachstum. Behut­sam auspflanzen.

Eiskraut ist ein Schwachzehrer, doch bildet es in gut mit Kompost versorgten Böden deutlich mehr Blatt­ masse. Auch die einmalige Gabe einer Pflanzenjauche (z.B. Brennnessel) fördert die Blattbildung. Sparsam gießen. Bei Anbau auf gut wasser­ speichernden (keinesfalls auf nassen) Böden, bildet Eiskraut mehr Blätter. Ab Ende Juni/Anfang Juli kön­nen, ähnlich wie beim Neuseeländerspinat, laufend die Triebspitzen beerntet werden. Die Pflanze bildet keine beerntbaren Blätter mehr, sobald die Blütenbildung einsetzt. Diese lässt sich durch eine regelmäßige, scho­nende Ernte, rundherum an der ganzen Pflanze, recht lange (oft bis in den Herbst) hinauszögern.

 


Neuseeländerspinat

  • Tetragonia tetragonioides - Eiskraut­gewächse
  • Aussaat bei Vorkultur: Ende März/Anfang April
  • Direktsaat ab Mitte bis Ende April
  • lange Keimdauer
  • idealer Sommerspinat
  • laufend beerntbar
  • Selbstbefruchtung
  • Samen 4-5 Jahre keimfähig Ertrag: 0,5-1 kg/m2

Der Neuseeländerspinat wächst auch bei Hitze im Sommer, wenn gerade kein Gartenspinat geerntet werden kann. 2-3 Pflanzen decken den Spinatbe­ darf einer ganzen Familie - eine Pflanze ergibt mindestens 1 kg frischen Spinat. Die Pflanzen sind in ihrer Heimat ausdauernd, bei uns werden sie einjährig kultiviert. Sie verzweigen sich reichlich und wachsen niederliegend oder aufrecht mit bis zu 1 m hohen Sprossen.

Anbau

Neuseeländerspinat kann direkt ins Freiland gesät oder vorgezogen werden. Direktsaat ab Mitte/Ende April, die Keimdauer beträgt 3-4 Wochen, die Säm­ linge erscheinen somit erst nach den Eisheiligen. Eine Vliesabdeckung beschleunigt Keimung und Wachs­ tum. In Regionen mit Spätfrostgefahr nach Mitte Mai entsprechend später aussäen oder vorkultivieren. Die Pflanzen wachsen in den ersten Wochen sehr langsam, breiten sich aber später mächtig aus. Neuseeländer­spinat kann sich in warmen Regionen auch selbst aus­ säen. Die Pflanzen gedeihen im Halbschatten.

Jungpflanzenanzucht und Auspflanzen

Neuseeländerspinat kann ab Ende März/Anfang April in Töpfe gesät und vorgetrieben werden. Das Saatgut 24 Stunden vorquellen. Anschließend bei 24-28 °C warm stellen und gut feucht halten. Entspitzen wäh­ rend der Anzucht fördert die Triebentwicklung. Aus­ pflanzen der gut entwickelten (und abgehärteten) Pflanzen ab Mitte Mai. Pflanzabstand 40 x 40-60 cm.

Temperaturansprüche

Die Pflanzen sind frostempfindlich und gedeihen am besten auf wärmeren Standorten. Bei kühler Witterung stellen sie das Wachstum fast ein.

Düngung und Wasserbedarf

Der Neuseeländerspinat ist ein Schwachzehrer. Wenn die Pflanzen häufig beerntet werden sollen, fördert eine Gabe Brennnesseljauche jeweils nach dem Schnitt den neuen Durchtrieb. Als ehemalige Küstenpflanze ist Neuseeländerspinat dankbar für eine hohe Luft­ feuchtigkeit, daher gedeiht er in Gewächshäusern und in Regionen mit feuchter Luft besonders gut. Wenn regelmäßig geerntet werden soll, braucht er eine gute Wasserversorgung.

Pflege

Aufgrund der langsamen Jugendentwicklung in den ersten 5-7 Wochen regelmäßig hacken und von Unkräutern frei halten. Die Pflanzen müssen regel­ mäßig (alle 1-2 Wochen) beerntet werden, damit neue Triebe mit zarten Blättern nachwachsen: die Triebspitzen mit 3-5 Blättern abschneiden.

Fruchtfolge und Mischkultur

Wegen seiner langsamen Jugendentwicklung kann der Platz zwischen den Reihen gut mit dem Pflanzen von Salat, Radieschen oder auch gewöhnlichem Spinat oder einer raschwüchsigen Gründüngung ausgenutzt werden.

Pflanzengesundheit

Vereinzelt treten Blattläuse auf, die das Gurkenmosaikvirus übertragen können.

Ernte und Lagerung

Wenn wenig geschnitten wird, werden Blätter und Triebe hart. Erste Ernten bei vorgezogenen Pflanzen Ende Juni, sonst Mitte Juli. Fortlaufende Ernte bis zum ersten Frost. Wenn die Pflanzen im Eierbst mit einem Vlies geschützt werden, können sie bis weit in den Oktober hinein beerntet werden. Die jungen Blätter schmecken auch sehr gut, wenn sie, frisch in feine Streifen geschnitten, in einen Salat gemischt werden.

Neuseeländerspinat als Balkongemüse

Neuseeländerspinat lässt sich problemlos als Kübel­pflanze kultivieren.

Sorten

In Europa sind kaum Sorten bekannt. Eine Ausnahme ist die Sorte .Roter' (Eigenname) mit roten Stängeln und Blättern mit rotem Rand.


Gartenmelde

  • Atrip lex hortensis - Gänsefußgewächse > Aussaat ab Februar/März bis August
  • ideal als Folgesaaten
  • erste Ernte nach 3-5 Wochen
  • Ertrag: o,5-1,5 kg/m2
  • Fremdbefruchtung,Wind
  • Samen (in den Valven) 2-3 Jahre keimfähig

Die Gartenmelde ist eine alte europäische Spinat­ pflanze. Bis in die Renaissance war sie die Spinat­ pflanze der Flausgärten. Dann hielt der „echte“ Spinat Einzug in die Gärten. Die Gartenmelde wächst rasch, hat ein feineres Blatt als der Spinat und einen milden Geschmack. Die jungen Blätter können auch roh gegessen werden. Durch ihre Schnellwüchsigkeit erhält man rasch große Blatt­ massen. Im Hausgarten unkompliziertzu kultivie­ ren, ist sie trotzdem auf unseren Märkten kaum zu finden, da die Blätter rasch welken. Die attrak­ tiven rotblättrigen Sorten finden sich häufig in osteuropäischen Ländern. Die Gartenmelde sät sich sehr leicht selbst aus, wo zu viele Pflanzen aufge­hen, lassen sie sich leicht (solange sie noch klein sind) mit einer Pendelhacke (als Gründüngung) einarbeiten.

Anbau

Die Gartenmelde gedeiht auf allen Böden. Die Pflanze ist einjährig und erreicht in der Blüte je nach Stand­ ort eine Höhe von 120-200 cm. Sie bildet zahlreiche Seitentriebe. Sie hat kein länger dauerndes Roset­ tenstadium, sondern streckt sieh gleich in die Höhe. Die Samen sind in sogenannte Valven eingehüllt und müssen für die Aussaat nicht „ausgepackt” werden. Die erste Aussaat erfolgt so früh wie möglich, sobald der Boden offen ist (März, in milden Regionen bereits im Februar), oder auch bereits im Herbst. Aussaat breit- würfig oder in Reihen, die Samen flach einarbeiten (1-2 cm). Optimaler Pflanzabstand ca. 3 5 x 1 5 cm. Wer den ganzen Sommer über frische Blätter ernten will, kann monatlich bis in den August nachsäen. Die Gar­tenmelde bevorzugt einen sonnigen Standort, verträgt aber auch Halbschatten. Sie kann auch am Beetrand zur Beschattung anderer Kulturen oder als Zwischen­frucht gesät werden.

Temperaturansprüche

Die Gartenmelde ist unserem Klima sehr gut angepasst, sie gedeiht auch gut in höheren Lagen (Mittelgebirge) und kühleren Regionen.

Düngung und Wasserbedarf

Die Gartenmelde ist ein Schwachzehrer. Gleichmäßige Bodenfeuchte verhindert ein vorzeitiges Blühen der Pflanzen.

Pflege

In jüngeren Beständen fördert ein regelmäßiges Hacken das zügige Wachstum.

Fruchtfolge und Mischkultur

Die Gartenmelde eignet sich gut als Zwischenfrucht. Nicht vor anderen Gänsefußgewächsen anbauen.

Pflanzengesundheit

Krankheiten und Schädlinge treten so gut wie nie auf. Grundsätzlich können sich aber die gleichen Krank­heiten wie beim Spinat zeigen. Bei ungünstigen Wetterlagen können vermehrt Blattläuse in Erschei­nung treten. Und: Auch Schnecken lieben Gartenmelde.

Ernte und Lagerung

Geerntet wird ab einer Pflanzenhöhe von 20-30 cm durch Totalschnitt. Bei größeren Pflanzen einzelne jüngere Blätter abzupfen. Die Blätter lassen sich wie Spinat einfrieren.

Gartenmelde als Balkongemüse

Die Gartenmelde kann als Gemüse auch in Töpfen kultiviert werden. Am besten in länglichen Gefäßen reihenweise aussäen.

Sorten

Die grünen Formen (var. hortensis) haben meist flei­ schigere Blätter. Geschmacklich besonders gut ist die Sorte .Großer von Hutwitsch'. Seit vielen Generationen wurde die .Berndorfer Grüne Melde' weitervermehrt, die auch als „Moidenspinat" und „Kaiserspinat" bezeichnet wird.

Die roten Formen (var. rubra) sind in der Küche interessant, da sie zum Färben von Speisen oder für bunte Blattsalat-Arrangements genutzt werden kön­nen. Im Nudelwasser mitgekocht (frisch oder getrock­ net) nehmen die Nudeln ihre Farbe und einen leicht süßlichen Geschmack an. Als Empfehlung bei den vio­ letten kann man die Sorte ,Opera' nennen, die sowohl von der Blattmasse her als auch geschmacklich sehr gut abschnitt. Die Gelbe Gartenmelde (var. lutea) hat große, gelblich-grüne Blätter und gelbe Samenstände.


Guter Heinrich

  • Chenopodium bonus-henricus - Gänsefuß­gewächse
  • Vermehrung über Aussaat oder Stock­teilung
  • Aussaat ab Anfang April oder August bis Oktober
  • mehrjährig
  • gedeiht in nährstoffreichem Boden und bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut
  • Fremdbefruchtung,Wind
  • Samen 4-5 Jahre keimfähig

Die mehrjährige Pflanze treibt bereits im April aus, wird 40-70 em hoch und kann über viele Jahre auf demselben Beet bleiben. Die ersten Triebe können geerntet und wie Spargel zubereitet werden. Guter Heinrich zählt zu jenen Blattgemüsen, die der Spinat mit seinem Erscheinen in den Hausgärten im Laufe des Mittelalters verdrängt hat. Die jungen Blätter können laufend beerntet werden; sie sind auf der Unterseite mehlig bestäubt und ergeben ein geschmackvolles, leicht herb schmeckendes Spinatgemüse. Beachtlich ist der hohe Vitamin-C-Gehalt des Guten Heinrich, der mit jenem von Paprika oder Blattpetersilie vergleichbar ist. Die jungen, unreifen Blutenstände können wie Kar­ fiol zubereitet werden. Guter Heinrich kann in Töpfen vorkultiviert, direkt gesät oder durch Stockteilung ver­ mehrt werden. Im zweiten Jahr nach der Aussaat bringt der Gute Heinrich höhere Erträge als im ersten. Die Pflanze bevorzugt vollsonnige Standorte, wächst aber auch im Halbschatten. Der Gute Heinrich gedeiht auf ausreichend mit Kompost versorgten Flächen beson­ders gut. Eine gute, gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum des Guten Heinrichs. Der Kobold unter den Spinat­ pflanzen wächst robust und umkompliziert

Verwandte Blattgemüse

Aus der Familie der Gänsefußgewächse gibt es noch einige Gemüse, die sich als Salat- oder Spinatpflanzen nutzen lassen, etwa der Baumspinat (Chenopodium giganteum), der mit seinen magentafarbig bestäubten Blättern auffällt und bis zu 3 m hoch werden kann. Er wird vor allem in Indien als Blattgemüse genutzt. Die mexikanische Gänsefußart Huazontle (Chenopo­dium berlandieri ssp. nuttalliae) kann bis zu 1,50 m hoch werden, schmeckt nussig und gilt in Mexiko als Delikatesse.

 


Mangold/Krautstiel

  • Beta vulgaris var. cicla - Gänsefußgewächse
  • Direktsaat im ungeheizten Gewächshaus: März
  • Direktsaat im Garten: Mitte April bis Mitte Juli
  • Direktsaat für Überwinterung: Mitte August bis Mitte September
  • Ernte laufend ab 8 Wochen nach der Aussaat
  • unkomplizierte Kulturart
  • regelmäßige Ernten über das ganze Jahr
  • Ertrag: 1,5-3 kg/m2
  • Fremdbefruchtung,Wind
  • Samen 6 und mehr Jahre keimfähig

Mangold zählt in Italien und am ganzen Balkan zu den geläufigen Gemüsekulturen. Und das nicht zu Unrecht: Die Pflanzen sind sehr einfach zu kultivieren, bilden rasch viele Blätter und können dann laufend bis zum Wintereinbruch beerntet werden. Viele der bei uns bekannten Mangold­ sorten sind in der Schweiz entstanden; im Engli­ schen wird Blattmangold gar als „Swiss Chard" bezeichnet Auch im Topf gedeiht Mangold gut.

Unterschieden werden Formen, die einen breiten Stiel ausbilden („Stielmangold"), und sehmalstielige Sorten, bei denen in erster Linie die Blätter genutzt werden („Blattmangold" oder „Schnitt­mangold").

Anbau

Direktsaat im Freiland ab Mitte April, ab Anfang April mit Vliesauflage. Ein Kältereiz fördert die Schosser­ bildung, dann blühen die Pflanzen noch im selben Jahr und bilden keine Blätter. 8-10 Wochen nach der Pflan­ zung können die Pflanzen erstmals beerntet werden. Stielmangold: Der Anbau entspricht dem der Roten Rübe, allerdings legt Mangold nicht so großen Wert auf eine tiefgründige Bodenlockerung. Mangold kann vorgezogen oder direkt gesät werden und eignet sich auch für den Anbau im Gewächshaus. Jungpflanzen werden ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt. Empfohlener Abstand: in der Reihe 30-40 cm, zwischen den Reihen 30 cm.

ln wintermilden Regionen können alle Sorten im Freien belassen werden. Wer ein Gewächshaus zur Verfügung hat, kann die Pflanzen im Spätherbst auch verpflanzen und so die Erntesaison bis weit in den Winter hinein verlängern. Die roten, orangen, rosa und gelben Sorten sind nicht so winterhart wie die grün- und weißstieligen Sorten. Letztere überstehen auch einige Minusgrade.

Blattmangold: Blattmangold wird am besten in Reihen von 20-30 cm Abstand (ab April) gesät. Da er weniger empfindlich gegenüber niedrigen Tempera­ turen ist, kann er früher als Stielmangold im Freiland gesät werden. Die Ernte beginnt in der Regel 8 Wochen nach der Aussaat - meist im Juni - und setzt sich bis zum nächsten Frühjahr fort; wird er nicht zu tief geschnitten, kann er mehrmals beerntet werden. Die Pflanzen überdauern den Winter unter der Schnee­ decke und bis ins Frühjahr. Im Frühherbst gepflanzter Mangold (Mitte August bis Mitte September) kann im Freiland oder unter einem Niedrigtunnel überwintern.

Jungpflanzenanzucht

Sowohl Blatt- als auch Stielmangold kann vorgezogen werden. Das Setzen von Jungpflanzen ergibt gleich­ mäßigere Bestände. Anzucht -»siehe Rote Rübe.

Temperaturansprüche

Mangold ist unseren Witterungsbedingungen sehr gut angepasst, allerdings sind die Jungpflanzen frostemp­ findlich. Weißstielige Sorten sind weniger kälteemp­ findlich. Schnittmangoldsorten sind gegenüber Frösten am tolerantesten.

Düngung und Wasserbedarf

Düngung -> siehe Rote Rübe. Pflanzenjauchen nach dem Schnitt fördern den Neuaustrieb. In trockenen Phasen bewässern.

Pflege

Regelmäßig hacken (-» Pflanzengesundheit), später mulchen.

Fruchtfolge und Mischkultur

Rote Rübe

Pflanzengesundheit

Ein häufiges Problem ist der Befall mit Blattläusen, die gerne in der ersten Zeit nach dem Setzen der Jung­ pflanzen auftreten. Empfehlenswert ist es dann, die äußeren Blätter abzuernten und den Bestand mehrmals gründlich zu hacken, um das Wurzelwachstum anzu­regen. Sonst -> siehe Rote Rübe und Spinat.

Ernte und Lagerung

Blattmangold wird geerntet wie Spinat, am zartesten sind die jungen, 10-15 cm langen Blätter. Auch beim Stielmangold schmecken die noch kleinen Blätter am besten, er kann aber auch größer geerntet werden. Stielmangold und Blattmangold lassen sich beide auch blanchieren und tiefgefrieren. Nach der Ernte ist Mangold nur kurze Zeit haltbar. Er wird am besten frisch gegessen. Sowohl Blatt- als auch Stielmangold nur blattweise beernten, um die Pflanzen über eine ganze Saison hin nutzen zu können.

Mangold als Balkongemüse

Mangold lässt sich einfach in Töpfen kultivieren. Wer keinen eigenen, reifen Kompost hat, arbeitet biolo­gischen Dünger wie Wurmkompost oder Biofert ein. Zusatzdüngung im Laufe des Sommers.

Sorten

Stielmangold - weißstielig

Gute, ertragreiche Sorten für den Anbau im Freiland und im Gewächshaus, mit bis zu 10 cm breiten Rip­ pen und relativ schossfest, sind .Walliser', .Genfer' und Brilliant! Ebenso der noch breitere .Glatter Silber', der an sandige Böden besonders gut angepasst ist. Weißstielige Sorten haben den mildesten Geschmack.

Stielmangold - bunte Stiele

Die Sorten behalten nach dem Kochen gut die Farbe. Bunt gemischt wachsen die Sorten .Bright Lights’ und

.Five Colours', die einzelnen Pflanzen haben weiße, gel­ be, orange, rote oder violette Stiele. .Golden' besitzt leuchtend gelbe Stiele, und .Roter Vulkan' und .Feurio* haben rubinrote Stiele. Alle können auch als Baby-Leaf angebaut werden. Die roten Sorten sind am wenigsten frosthart.

Blattmangold

Dünne Blattrippen und feine, hellgrüne Blätter haben .Lucullus1 und .Hunsrücker Schnitt! Die Sorte .Grüner Schnitt' hat ein mittelgrünes Blatt. Alle sind sehr win­ terfest, schmecken mild und können wie Spinat ver­ wendet werden.


Spinat

Spinat

  • Spinacea oleracea - Gänsefußgewächse > Aussaat für Überwinterung (Winter- und Frühlingsernte): Ende August bis Mitte September
  • Aussaat für Herbsternte: Ende August bis Mitte September
  • Aussaat für Frühjahrsernte: Ende Februar bis Mitte April
  • Aussaat für Sommerernte: April
  • erste Ernte 6-8 Wochen nach der Aussaat
  • unkomplizierte Kulturart, fördert das Wachstum anderer Gemüse > Ertrag: 1,2-3 kg/m2
  • Samen 4-5 Jahre keimfähig > Fremdbefruchtung (Wind)

Spinat bringt bei kühl-feuehter Witterung eine ergiebige Blatternte. Bei zunehmender Tageslänge und heißen Temperaturen schossen die Pflanzen extrem schnell. Um dieses Spinat-Sommerloch zu schließen, eignen sich der extrem hitzeverträgliche Neuseeländerspinat, die Gartenmelde oder der Malabarspinat Spinat ist ein interessantes Blatt­

gemüse, das im Garten auch noch als Gründün­ gungspflanze gute Dienste leistet.

Anbau

Spinat gedeiht auf tiefgründigen, humosen Böden besonders gut. Er reagiert sehr empfindlich auf Boden­verdichtungen, gedeiht in der Vollsonne, aber auch im Halbschatten, und ist eine einjährige Langtagpflan­ze (er geht in Blüte, wenn die Tage länger werden). Spinat wird direkt gesät. Er ist ein Dunkelkeimer und muss daher gut mit Erde bedeckt werden. Aussaat in Reihen (Reihenabstände 20-35 cm), oder breitwürfig 2-3 cm tief einarbeiten, auf schweren Böden flacher. Feuchter Boden ist Voraussetzung, damit die Samen keimen können.

Man unterscheidet Frühjahrs-, Sommer-, Herbst­ und Winteranbau, für den sich jeweils unterschied­liche Sorten eignen. Für den Winteranbau wird Spinat Ende August bis Mitte September gesät; in wintermilden Regionen auch später. Die Pflanzen sind dann ab Anfang November bis (winterharte Sorten) Anfang April beerntbar. Die Pflanzen überwintern mit 2-4 Laubblättern am besten. Später gesäte Pflanzen können bis zum Wintereinbruch nicht mehr gut ein­ wurzeln und sind frostempfindlich. In rauen Lagen Aussaat im Folientunnel. Frühjahrsspinat wird Ende Februar/Anfang März gesät. Diese Aussaaten können zur Verfrühung mit einem Vlies bedeckt werden. Spinat für die Sommerernte wird im April gesät. Sorten, die zum Schossen neigen, gehen bereits einige Tage nach ihrer Erntereife in Blüte.

Temperaturansprüche

Als Pflanze aus dem maritimen Klima verträgt Spinat leichte Fröste und kann überwintern. Starke Fröste können jedoch einen Totalausfall verursachen.

Düngung und Wasserbedarf

Spinat ist ein Mittelzehrer, die Beete mit einer mittleren Kompostgabe versorgen. Keinesfalls zu stark düngen, da die Blätter dann höhere Nitrat- und höhere Oxal­ säuregehalte haben. Beete, auf denen zuvor Hülsen­ früchte gewachsen sind, nicht mehr extra düngen; die Düngung entfällt auch, wenn die Vorkultur stark gedüngt wurde (was z.B. meist bei Kohlgemüsen der Fall ist). Spinat reagiert sehr empfindlich auf Trocken­heit und geht dann rasch in Blüte. Ist der Boden vor der Aussaat sehr trocken, am besten vor der Aussaat mit feinem Strahl anfeuchten. Spinat braucht eine gleich­mäßige Bodenfeuchte auch in tieferen Bodenschichten (bis ca. 40 cm).

Pflege

Spinat ist unkompliziert - so frühzeitig wie möglich Unkraut hacken, ebenso nach Regengüssen den Boden lockern.

Fruchtfolge und Mischkultur

Spinat ist mit sich selbst und anderen Vertretern der Gänsefußgewächse unverträglich (3 Jahre Anbau­ pause). Wird der Garten in Mischkultur bewirtschaf­ tet, müssen nicht so lange Anbaupausen eingehal­ten werden. Für viele andere Kulturen ist Spinat ein ausgezeichneter Mischkulturpartner (mit Ausnahme der Hülsenfrüchte, wegen gemeinsamer Krankheits­ anfälligkeit). Spinat ist auch eine hervorragende Grün­ düngungspflanze. Seine Pfahlwurzeln reichen bis zu 120 cm tief in den Boden, sie lockern den Boden und holen Nährstoffe wieder in obere Bodenschichten.

Gertrud Franck, die „Erfinderin" der Mischkultur, hat ein ausgeklügeltes System entwickelt, Gemüse in Reihen nebeneinander zu kultivieren, zwischen den einzelnen Reihen sät sie im März im Abstand von 50 cm Spinat. Nach dem Schossen wird der Spinat dann ausgehackt und bleibt als Flächenkompost liegen. Die absterben­den

Wurzeln und die abgehackten Blätter geben den Bodenorganismen im sich nun erwärmenden Früh­lingsboden eine Startfütterung. Die Spinatreihen dienen so der Bodenverbesserung und als Gehwege zwischen den anderen Gemüsekulturen. Herbst- und Winterspinat ist eine ideale Nachkultur für bereits im Sommer abgeerntete Beete. Die Pflanzen können jedenfalls bis zum Wintereinbruch, aber meist bis in den Winter hinein auf den Beeten bleiben.

Pflanzengesundheit

Die häufigste Erkrankung des Spinats ist der Falsche Mehltau (Pilz: Peronospora farinosassp. spinacioe). Er tritt vor allem bei feuchter Witterung und bei Anbau in Gewächshäusern auf. Die Hauptinfektion geht von überwinternden Spinatpflanzen aus, der Pilz befällt ausschließlich Spinat. Schadbild: auf der Blattoberseite helle, leicht aufgewölbte Blattflecken, auf der Blatt­ unterseite ein grau-violettes Pilzgeflecht. Die Krankheit ist nicht samenbürtig.

Gegenmaßnahmen: nicht abends bewässern. Nach starkem Befall mindestens dreijähriger Fruchtwech­sel, ausreichende Pflanzabstände, kranke Pflanzenreste entsorgen oder gut kompostieren (dies bedeutet eine Temperaturführung von über 70 °C im Kompost). In den letzten Jahren ist es im konventionellen Erwerbs­gemüsebau in vielen Spinatbeständen Ostösterreichs im Überwinterungsanbau zum Auftreten der Papier­fleckenkrankheit (Pilz: Cladosporium variable) gekommen. Die ersten Symptome sind zahlreiche klei­ ne, rundliche, weiße bis gelbliche Flecken von etwa 2-5 mm Durchmesser. Sie sind etwas in das Blattge­ webe eingesunken und braun bis rötlich eingefasst. Die Flecken trocknen dann ein und sehen papierartig aus. Der Pilz gilt als samenbürtig.

Gegenmaßnahmen: räumliche Trennung von Herbst- und Winterspinat. Einarbeiten abgeern­ teter Spinatpflanzen. Stärkung der Pflanzen mit Schachtelhalmbrühe.

Ernte und Lagerung

Erste Blätter können bereits 6-8 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Später werden die ganzen Pflanzen abgeschnitten. Zu spät geerntete Blätter schmecken herb und bitter. Die Wurzeln sollen bei der Ernte im Boden verbleiben, sie fördern durch die Abgabe von Saponinen das Wachstum benachbarter Pflanzen oder der Folgekulturen. Am besten wird Spinat aber frisch verzehrt, der Gehalt an Vitaminen nimmt rasch ab.

Spinat als Balkongemüse

Für den Anbau in Gefäßen kann Spinat von Februar bis Mitte April oder für eine Herbsternte ab August angebaut werden.

Sorten

Für den Frühjahrs- und Herbstanbau Mehltautolerant, robust und spät schießend ist .But­terfly', ebenso .Matador', der rasch und ertragreich wächst, ein großes, fleischiges Blatt hat und sich auch für die Überwinterung eignet, wie auch .Verdil', eine feine, rasch wachsende Sorte. Als mehltauresistent gilt .Monopa’, der zudem wenig Oxalsäure enthält. ,De Gaudry' bildet lockere Rosetten mit lang gestielten und tief gelappten Blättern, und eine langsam wachsen­ de Sorte mit hohen Erträgen ist die ursprünglich aus England stammende Sorte .Viktoria'.

Für den Herbst- und Uberwinterungsanbau.Winterriesen Stamm Verdil', .Hammenhögs Vinter' und .Nobel’ (schwedische Winterspinatsorten),,Prickly Winter Spinach’ (australischer Winterspinat), .Riccio d'Asti* (italienische Winterspinatsorte; Überwinterung nur in milden Regionen).