Mai - Die Gartensaison kann beginnen
es ist fast geschafft! Der Frühling ist da und der Gemüsebau kann bald losgehen. Deswegen brauchst du natürlich auch schon ein paar Informationen, damit du nach der Übergabe deines Gartens direkt loslegen kannst.
Neben dem bereits gepflanzten Gemüse, bzw. den Pflanzen, die du von uns ausgehändigt bekommst, hast du noch eine Menge Platz, den du auf jeden Fall nutzen solltest. Auch hier wollen wir dich nicht alleine lassen und geben dir Tipps und Tricks mit auf den Weg, damit du auch wirklich den maximalen Genuss aus deinem eigenen Stück Land herausholen kannst. Dabei hilft dir unser Pflanzkalender, sowie das Wurzelwerk.
Wir wünschen dir viel Spaß und wenn du Fragen hast, dann melde dich immer gerne bei uns.
Der Inhalt für Mai
- Aus Vlies wird irgendwann ein Netz
- Exkurs Bodenkunde – Warum Hummus nicht immer was mit Kichererbsen zu tun hat
- Dein Boden muss atmen können
- Gießen – Wie viel eigentlich und wann?
- Deine erste Ernte steht bald an
- Ein Kartoffelkäfer kommt selten allein
Aus Vlies wird irgendwann ein Netz
Auch, wenn es einem nur sehr kurz vorkommt, so erledigt das Vlies in jedem Jahr einen wunderbaren Job und umsorgt, schützt und wärmt die Pflanzen in unseren Gärten. Wenn nun die Eisheiligen vorbei sind und nächtliche Fröste unwahrscheinlich, werden die Vliese abgezogen und durch Netze ersetzt. Wenn es soweit ist, stellen wir dir dieses Netz natürlich zur Verfügung. Hierüber geben wir aber immer nochmal separat Bescheid, damit auch bloß niemand seine Pflanzen schwitzen lassen muss.
Wenn ihr nun euren Garten verlasst und den Schutz von oben wieder herstellen möchtet, dann funktioniert dies mit dem Netz ganz genau so, wie mit Vlies. Der Unterschied besteht darin, dass ihr nur den Kohl abdecken müsst, um die Kohlfliege fernzuhalten. Jegliche andere Pflanzen sind von Fressfeinden (aus der Luft) nicht betroffen! Bei weiteren Fragen meldet euch diesbezüglich gerne bei uns.
Wie sich das Vlies über den Garten ziehen lässt, wie man es befestigt und auf was ihr achten solltet, erfahrt ihr in dem dazugehörigen Video.
Exkurs Bodenkunde – Warum Hummus nicht immer was mit Kichererbsen zu tun hat
Boden = oberste Schicht der Erde, ist standortspezifisch und im Wesentlichen von der Partikelgröße abhängig z.B. Sand > Schluff > Ton
leichter Boden z.B. Sandboden: leicht d.h. mit wenig Kraftaufwand zu bearbeiten
Vorteil: gut durchlüftet, leicht zu bearbeiten
Nachteil: trocknen rasch aus, Wasser kann schlecht gespeichert werden
mittelschwerer Boden z.B. Lehmboden (Mischung aus Sand, Schluff und Ton) schwerer Boden z.B. Tonboden, durch Verdichtung wenig belüftet
Humus = die obersten 10-30cm des Bodens, der sogenannte Mutterboden
Mulchen = Abdeckung der Bodenoberfläche mit Grasschnitt/Stroh und Co, schützt den Boden vor Austrocknung und hält den Boden locker, da Bodentiere bis in die oberste Schicht aktiv sein können.
Funfact: in 10m2 leben etwa 3kg Regenwürmer, ein Wurm produziert im Jahr bis zu 500 Nachkommen.
Dein Boden muss atmen können
Und das ist nicht irgendein Spruch, sondern ein absolutes Muss. Durch das Hacken deines Gartens wird die oberste Erdschicht aufgelockert und es kommt mehr Luft in den Boden. Außerdem werden die Kapillare, durch die das Wasser insbesondere bei Wind verdunstet, unterbrochen und mit einem kleinen Deckel aus Erde versehen.
Ein kleiner Nebeneffekt ist weiterhin, dass sich deine Pflanzen die Nährstoffe nicht mit Unkräutern teilen müssen, da durch das Hacken unerwünschte bzw. nicht benötigte Pflanzen aus der Erde vertrieben werden. Lass die ausgehackten Pflanzen gerne einfach liegen. In der Regel wachsen diese nicht wieder an und dienen dem Boden, sowie den hilfreichen und sehr willkommenen Lebewesen als Nahrung. Viel Nutzen also für ein sogenanntes „Unkraut“.
Gießen – Wie viel eigentlich und wann?
An dieser Stelle wollen wir gerne mit ein paar Gerüchten aufräumen. Vor Allem müssen wir das tun, weil Wasser oft leider nicht als das angesehen wird, was es ist. Ein endlicher und absolut wertvoller Rohstoff, den es nicht sinnlos zu verbrauchen gilt.
Grundsätzlich gilt: Wenn du gießt, dann richtig! Das heißt, es ist völlig ok, wenn du eine Gießkanne für maximal zwei Reihen verbrauchst, denn das Wasser muss unbedingt die unteren Erdschichten erreichen und sollte nicht oberflächlich verdunsten, noch bevor du deinen Garten verlässt. Und wenn du dich danach richtest, dann reicht es in den Monaten Mai und Juni normalerweise, wenn du einmal in der Woche vorbeikommst zum Gießen. Nur einmal? JA! Deine Pflanzen haben eine Gedächtnis und dieses Gedächtnis muss sozusagen angelernt werden. Wenn es also täglich Wasser gibt, dann gehen deine Pflanzen davon aus, dass es immer reichlich und regemäßig Wasser gibt. Für die Pflanzen ein Grund, sich nicht die Mühe zu machen, um in die tiefen Erdschichten zu wurzeln, sondern die besonders lockere und angenehme Erde an der Oberfläche zu nutzen, um die Wurzeln weiter in die Breite auszuschlagen. Hierdurch entsteht für dich der Zwang, regelmäßig und häufig gießen zu müssen.
Wenn du zusätzlich noch daran denkst deinen Garten ordentlich zu mulchen, dann bist du äußerst gut für den heißen Sommer vorbereitet und musst dir keine Sorgen mehr um die Gesundheit deiner Pflanzen machen.
Deine erste Ernte steht bald an
So wie du, haben auch wir einen Garten und können dich daher gut die ersten Wochen und Monate begleiten, wenn es um die Versorgung des vorgepflanzten Gemüses geht. Daher können wir auch die ersten Ernten absehen und dir ein paar kleine Tipps mit auf den Weg geben, damit du das volle Potenzial deines Gartens nutzen kannst.
Aktuell möchten wir dich auf Salat, Rauke, Spinat und Mairübchen aufmerksam machen. Und zu jedem Gemüse gibt es eine Kleinigkeit mit auf den Weg zu geben.
Salat – Kann mehrere Male geerntet werden. Dies bedeutet für dich, dass du unbedingt Blattwerk stehen lassen solltest, wenn du anfängst deinen Salat mit nach Hause zu nehmen. Entweder kannst die Blätter von außen wegnehmen und das Herz stehen lassen, oder du schneidest den gesamten Kopf ab, wobei du beachten musst, dass du mindestens zwei bis drei Finger breit über dem Boden schneiden solltest, da die Pflanze noch Blattwerk benötigt, um erneut ins Wachstum gehen zu können. Wenn der Salat anfängt bitter zu schmecken, solltest du die Ernte einstellen und den Salat aus der Erde nehmen. Die Wurzel kannst du einfach liegenlassen. Damit betreibst du nämlich Nährstoffrückführung, was die Folgekultur dir sehr danken wird.
Rauke und Spinat – diese beiden Kulturen verhalten sich im Grunde ähnlich zum Salat, wobei die Art der Ernte natürlich ein wenig anders ist, da es sich nicht um ein «Kopfgemüse» handelt. Bei der Ernte solltest du darauf achten, dass du immer die größten Blätter wegnimmst, jedoch mindestens zwei bis vier kleinere Blätter stehen lässt. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Salat. Damit kannst du ebenfalls mehrere Male ernten und erfreust dich am Ende an einer größeren Ausbeute.
Mairübchen – sind wirklich lecker, schmecken jedoch in unterschiedlichen Größen auch jedes Mal anders. Daher empfehlen wir dir, verschiedene Größen zu ernten. Bevor du loslegst, kannst du außerdem eine ähnliche Größe aus der Erde ziehen und direkt probieren, ob dir die aktuelle «Erntegröße» schmeckt. Doch vorsicht! Wenn du zu lange wartest, werden Mairübchen holzig und schmecken gar nicht mehr. Dann kannst du nur noch Nährstoffrückführung betreiben, was ein bisschen schade wäre.
Grundsätzlich gilt – lass das Blattwerk deiner Ernte im Garten liegen und führe die Nährstoffe in deinen Boden zurück. Damit hältst du den Komposthaufen klein und deinen Garten gesund.
Ein Kartoffelkäfer kommt selten allein
Zu guter Letzt möchten wir dich darüber informieren, dass es im Mai bereits einzelne Kartoffelkäfer zu sehen gibt. Diese Käfer haben einen orangenen Rücken, mit schwarzen Streifen. Wie der Name schon sagt, lieben diese kleinen Käfer Kartoffeln und da wir unsere Ernte nicht gerne teilen wollen – jedenfalls nicht mit diesen kleinen Tierchen – bitten wir dich, die Augen offen zu halten. Die Käfer halten sich tatsächlich ausschließlich an Kartoffelpflanzen auf und stellen für andere Pflanzen in der Regel keine Gefahr dar.
Solltest du einen oder mehrere Käfer entdecken, so sammel diese bitte ein und vernichte sie umgehend. Wie in den vergangenen Saisons werden wir auch diemsal nicht am Spritzen der Kartoffelpflanzen vorbeikommen. Hierzu erhältst du jedoch noch ausführliche und gesonderte Informationen. Einen großen Beitrag leistest du jedoch schon mit der o.g. Maßnahme. Hierfür bedanken wir uns im Voraus!
Wurzelnavi